Monats-Archive: Januar 2017

Sauerteigbrot im Holzofen backen– erster Versuch

Das eigene Brot zu backen ist etwas Besonderes und die Sauerteigherstellung war bisher für mich immer wie ein großes Geheimnis. Auch das Backen in einem Brotbackhaus scheint eine eigene Wissenschaft zu sein.

Doch davon lassen wir uns nicht abhalten und haben nun zwei Kurse besucht in denen wir in die Geheimisse des Sauerteiges eingeweiht wurden! Brot mit Hefe und im Backrohr haben wir schon oft gebacken, doch heute geht’s an den Sauerteig und an den Holzofen und das ist nun mal ganz anders!

Los geht´s mit unseren ersten Versuch: Sauerteigbrot im Holzofen backen!

Die Zutaten haben wir besorgt, das Holz ist gehackt und bevor wir noch den Teig kneten oder das Feuer entfachen, beginnen wir zu rechnen!

Es ist nämlich die große Kunst den richtigen Zeitpunkt zu finden wenn man mit Feuerkraft Brot backen möchte. Der Teig braucht eine gewisse Zeit zum Ruhen, man muss ihn zweimal gehen lassen. Und wenn er soweit ist – zack – sofort in den Ofen damit!

 

 

Wartet man zu lange, zerfließt der Teig wenn man ihn aus dem Simperl (Gärkorb) stürzt…ist die Gehzeit zu kurz, dann hebt sich der Boden des Brotes beim Backen ab…

Bei einem elektrischen Ofen kann man die gewünschte Temperatur genau einstellen und diese dann so lange halten bis das Brot bereit ist eingeschossen zu werden. Jedoch wenn man einen Ofen mit Feuer beheizt sieht das ganze etwas anders aus und das Timing ist etwas schwieriger!
Denn da kann man die Temperatur nicht auf Knopfdruck steuern, wenn die Asche ausgeräumt ist, kann es noch zu heiß für das Brot sein und nach dem Ausräumen der Asche beginnt die Temperatur auch zu fallen, da die Wärmequelle nicht mehr vorhanden ist. Die Wärme ist jetzt nur noch im Stein gespeichert und wird langsam abgegeben.

 

 

Also haben wir nun gerechnet und geschätzt wann das Brot bereit sein muss und wann der Ofen seine optimale Temperatur zum backen haben sollte!

Ich hab den Teig gemacht und beim Ruhen bewacht, Wolfgang hat das Feuer gemacht und bewacht. Wir waren ungefähr zur gleichen Zeit fertig. Wunderbar!

 

 

 

Die Mehlprobe hat aber ergeben, dass der Ofen doch etwas zu heiß war und wir mussten ein wenig warten…unser Temperaturmessgerät war leider etwas langsam bis es soweit war uns die Temperatur anzuzeigen und leider zeigt es auch nur die Temperatur an, an der Stelle wo es gerade steht.
Also gut, wir können nicht mehr so lange warten, das Brot ist schon zu lange im Simperl und draußen ist es kalt – also rein damit!

Wie befürchtet sind die ersten beiden Brote beim herausstürzen etwas „auseinandergelaufen“, sie  haben ihre Form nicht gehalten, da sie schon zu lange im Simperl waren. Das dritte Brot sah noch besser und fester aus! Also gut, hinein mit den Broten und hoffen wir das Beste!

Ofentürl zu und nun heißt es gespannt warten was wir herausbekommen.
Etwa 40 Minuten später haben wir es gewagt und einen Blick in den Ofen geworfen!

 

Die beiden hinteren Brote waren ganz schön dunkel und das vordere sah richtig gut aus und es duftete wunderbar nach frischem Brot!

Wir haben uns gefreut wie die kleinen Kinder: unser erstes eigenes Brot aus dem Brotbackhaus!
Etwas Geduld braucht es, bis das Brot abgekühlt ist und dann durften wir es anschneiden!

 

 

 

Selbst das etwas verbrannte Brot war innen weich und sehr lecker!!! Bestrichen mit unserer selbstgemachten Zwetschkenmarmelade war es ein himmlisches Erlebnis 🙂 welch eine Freude!

Von Helene haben wir dann noch ganz tolle Tipps bekommen wie man den Ofen richtig einheizt. Denn sie muss es ja wissen, sie hat bei uns im Dezember das Brotschaubacken gemacht! Sie hat uns empfohlen einen Laserthermometer zu kaufen, denn dieser kann uns auf die Sekunde genau sagen wie heiß der Stein an welcher Stelle ist. So können wir feststellen ob wir gut eingeheizt haben, die Wärme gleichmäßig gespeichert ist und die Temperatur optimal zum backen ist! Danke, liebe Helene!

 

In ein paar Tagen starten wir den nächsten Versuch und werden dir wieder davon berichten!